Entwicklung Wohnquartier Mariabrunn- und Weberstraße in Aachen

Ort | Aachen |
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Fläche | ca. 17.500 qm (BGF) |
Nutzung | Wohnen, Gewerbe, Kindertagesstätte |
Auslober | Landmarken Mariabrunnstraße GmbH |
Landschaft | TERRA.NOVA Landschaftsarchitektur |
Visualisierung | Nora Walter |
Datum | 2025 |
Auszeichnung | Finalist |
Mitarbeit | Peter Scheller, Matthias Ackstaller, Lilli Böckl, Thomas Godau |
Der ORT bietet ein Gefüge mannigfaltiger bestimmender Faktoren. Zunächst ist er nicht direkt auffindbar. Von der Weberstraße her betrachtet ist er verborgen im Inneren eines Hofes.
Oder er verbirgt sich hinter einem Neubau der Hochschule und einem Gebäude der Energieinfrastruktur. Von der Hohenstaufenallee aus wirkt es, als könne man einem Weg folgen und die vertraute Blockstruktur des Quartiers umwandern. Aber der Weg ist versperrt. Nur eine Vorbeifahrt mit der Bahn lässt einen kurzen, aber freien Blick auf den Ort zu.
Das neue Quartier nimmt eine Lage ein, die darüber hinaus durch eine charakteristische Topografie bestimmt ist. Oben, an der Weberstraße, begleitet eine geschlossene Bebauung den Straßenraum. Der Gartenraum fällt nach Südwesten stark ab und bildet dann zur Mariabrunnstraße ein etwas flacheres Terrain. Die ehemalige Widmung des Grundstücks als Kleingartenanlage kann man in der noch heute vorhandenen vielfältigen Vegetation erspüren.
Der Ort stellt sich auch durch seine heterogene Fassung im Stadtraum sehr divers dar. Die kleine Mariabrunnstraße ist die nominelle Adresse. Der etwas improvisiert wirkende Stadtraum an dieser Stelle stellt eine Blockordnung in Frage. Denkt man das Quartier also vom Zugang der Marienbrunner Straße her, bildet es eine Einschreibung, eine Art Gartenlage.
Diese Charakterisierung trifft sich auch mit den Forderungen nach einer insgesamt offenen Bauweise zugunsten einer Durchströmung durch kühlende Luft und deren Neuentstehung am Ort.
Die PLANUNG stellt eine Antwort auf diese Wahrnehmung dar. Das bestehende Quartier wird arrondiert. Eine konsequente Beschreibung des Gartens, der von Süden her betreten wird und sich für die Anwohner*innen, KITA- Kinder und Mitarbeiter*innen weit öffnet und einen attraktiven räumlichen Eindruck bietet. Oben, an der Weberstraße wird eine neue Adresse bestimmt. Ein sechsgeschossiges Gebäude bildet ein Quartierszeichen für die Brücke über die Bahn, also den Wechsel in das Klinikviertel. Das Haus schafft aber auch eine neue Adresse für eine mögliche Wohn- und Arbeitsstelle sowie ein Entree für die Wohnungen im Nordosten, die sich alle zum Garten nach Süden hin öffnen. Diese lassen sich entweder als Maisonetten mit einer Rue Exterieur denken oder als klassischer Laubengang mit mehreren kleineren Einheiten.
Der Baustein an der Mariabrunnstraße bietet eine Adresse für die KITA und gewerbliche oder forschende Nutzungen. Gleichzeitig vermittelt das Haus mit seiner Form den Weg ins Quartier und lässt auf beiden Seiten Zugänge entstehen, die zu den Entrees der Gartenhäuser führen. Drei ähnliche Häuser vermitteln selbstbewusst zwischen dem bestehenden Gartenhof der Häuser an der Weberstraße, und dem südlich neu entstehenden Grünraum. Dieser offene räumliche Ansatz stärkt den Charakter des Wohnens im Garten.